Mittwoch, 18. Januar 2017

1x1 der Meerschweinchenwelt, Folge 3: Vergesellschaftung 🐹🐹🐹

Da sich niemand gemeldet hat der zum Thema "Vergesellschaftung" etwas beitragen möchte, schreibe ich nun selbst etwas dazu. Da ich letzten Freitag unerwartet ein sechstes Schweinchen in mein bestehendes Rudel aufgenommen habe, kann ich ein wenig aus eigener Erfahrung sprechen.
ACHTUNG: Ich bin fast komplett anders vorgegangen, als es vielerorts empfohlen wird. Deshalb kann man meine Erfahrung nicht als allgemein geltend bewerten. Weiter unten werde ich deshalb Empfehlungen auflisten, an denen man sich besser orientieren kann.

Vergesellschaftung Kunibert

Ausgangssituation: Kunibert ist ein kastriertes junges Böckchen. Sein Alter wurde vom Vorbesitzer mit 6 Jahren angegeben, er ist jedoch bedeutend jünger; schätzungsweise knapp 1 Jahr.
Kunibert lebte bisher mit zwei weiblichen Meerschweinchen auf dem Balkon. Die zwei Weibchen verstarben beim Tierarzt. Dieser fragte mich vergangenen Freitag, ob ich Kunibert aufnehmen könne.

Mein eigenes Rudel besteht momentan aus zwei Böckchen und drei Weibchen. Davor hatte ich drei Böckchen und fünf Weibchen. Allgemein rät man zu mehreren Weibchen mit einem kastrierten Bock. Alles andere wird als "unnatürliche Haltung" bezeichnet, da sie nicht der natürlichen Lebensweise von Meerschweinchen entspricht.  Meine Böckchen hatten jedoch nie größere Probleme miteinander; es gab natürlich mal Raufereien, doch da meine Schweinchen nicht im Käfig sondern in einem offenen Gehege leben, haben sie genug Platz und Rückzugsmöglichkeiten.

Als ich am Freitag mit Kunibert zu Hause eintraf, ließ ich ihn zunächst in der Transportbox, so dass sich alle gegenseitig beschnuppern konnten, ohne sich allzu stark bedrängt zu fühlen. Kunibert war verständlicherweise durcheinander und klapperte die meiste Zeit mit den Zähnen. Nachdem etwas Ruhe eingekehrt war, ließ ich ihn dann ins Gehege. Er war neugierig, fraß ein wenig Heu, ging jedoch schnell auf Konfrontationskurs mit den anderen Schweinchen - nur Paulchen und Paulinchen akzeptierte er sofort. 
Da ich zur Arbeit mußte, teilte ich einen Bereich des Geheges mit einem Gitterteil (von meinem alten Käfig) ab und setzte Kunibert in den "abgesicherten" Bereich. Er machte es sich dort auch gleich gemütlich und schlief. 
Als ich nach Hause kam, ließ ich ihn erneut mit den anderen Schweinchen zusammen, über Nacht separierte ich ihn wieder.

Zusammenfassend kann ich nun folgendes sagen: in den ersten beiden Tagen gab es normale kleinere Rivalenkämpfe und Raufereien, insbesondere mit Papa Polly, der bisher der "Anführer" des Rudels war. Inzwischen akzeptieren sich die Beiden relativ gut oder gehen sich aus dem Weg.
Kunibert hat sich für die Kürze der Zeit bereits sehr gut eingelebt, auch meinem Rudel tut die neue Konstellation gut.

Allgemeine Empfehlungen zum Thema:

Wie bereits weiter oben erwähnt: Die Haltung einer reinen Weibchengruppe verläuft i.d.R. problemlos und harmonisch. Allerdings entspricht dies nicht der natürlichen Lebensweise von Meerschweinchen. Es ist immer besser, wenn ein kastrierter Bock mit in der Gruppe lebt. Er wird bei Auseinandersetzungen zwischen den Weibchen als „Schlichter“ fungieren. Die Haltung mehrerer Männchen ist zwar möglich, aber ebenso unnatürlich wie eine Weibchengruppe. (Quelle: Herz für Tiere)

- die Vergesellschaftung sollte auf neutralem Boden ablaufen
- den Käfig oder das Gehege mit Essigwasser auswischen, dies dient der Gruchsneutralisierung
- genug Futter- und Trinkplätze einrichten
- ein großer Heuberg in der Mitte lenkt ab und dient als Versteck

Meerschweinchen machen ihre Rangordnung so oder so unter sich aus, eine Vergesellschaftung dauert rund 6 Wochen. Ich bin immer vorsichtig mit Verallgemeinerungen, denn es kommt immer auf die jeweilige Situation an und auf den Charakter des oder der Meerschweinchen.

- FORTSETZUNG FOLGT - 





Donnerstag, 12. Januar 2017

👉 Schwein-perten gesucht! 👈

Nach dem vergangenen sehr schweren Jahr möchte ich nun die Homepage fortführen und möchte euch Leser ab und an mit einbinden als sogenannte "Schwein-perten".

Ich bekomme auf meinem Facebook-Blog immer wieder Fragen zu verschiedene Themen rund um's Meerschweinchen zugeschickt. Der Aufklärungsbedarf ist eigentlich immer da, doch natürlich kenne ich mich mit manchen Bereichen nicht aus und bin mir jedoch sicher, dass es unter euch Einige geben wird, die Erfahrung mit dem jeweiligen Thema haben.

Heute nun geht es um das Thema "Vergesellschaftung von Meerschweinchen" und ganz gezielt um folgende Situation: zwei kastrierte Böckchen sollen mit einem Weibchen vergesellschaftet werden.
Wer hat damit Erfahrung und Tipps?

Wenn ihr darüber berichten wollt, schickt mir eure Nachricht bitte über meinen Facebook-Blog "We are Family" als PM (persönliche Nachricht).

Eure Antworten werde ich dann hier und auf meinem Facebook-Blog veröffentlichen. Ich freue mich auf eure Nachrichten. 😊

Montag, 10. Oktober 2016

Zum Andenken an unseren geliebten Purzel

Wir haben für Purzel eine Gedenkseite eingerichtet. Dort gibt es auch ein Kondolenzbuch, in welchem ihr einen Gruß oder eine Nachricht hinterlassen könnt.

https://www.rosengarten-sterne.de/gedenkseite/zeige/purzel-11/#.V_p2qi1_oi4.facebook

Mittwoch, 21. September 2016

1x1 der Meerschweinchenwelt, Folge 2.2 - Die richtige Ernährung (Gemüse und Frischfutter)

Im zweiten Teil über die richtige Ernährung von Meerschweinchen geht es heute um Gemüse und Frischfutter.

Neben hochwertigem Heu zählt Frisch - bzw. Grünfutter zum Hauptnahrungsmittel von Meerschweinchen. Empfohlen wird 4x täglich jeweils eine Frischfütterung (insgesamt sollte man zwischen 50 - 70g Grünfutter pro Tag verfüttern).
Da Meerschweinchen - wie wir Menschen - Vitamin C nicht selbst im Körper synthetisieren können, haben sie einen besonders hohen Bedarf an diesem Vitamin.

Dabei bitte beachten:  - Obst sollte generell eher als Leckerli gegeben werden und aufgrund des hohen Zuckergehalts nur in kleinen Mengen verfüttert werden.
Eigene Erfahrung: Paulchen ist der einzige Obst-Fan in der Family. Egal ob Apfel, Banane, Melone, Erdbeere oder Weintraube - er würde sich am liebsten jeden Tag durch einen Obstladen futtern. Er bekommt deshalb 1 pro Woche regelmäßig Obst.

- dies gilt ebenso für Salate (besonders Kopfsalat), da diese viel Nitrat enthalten, was schnell zu Durchfall und Blähungen führen kann.
Eigene Erfahrung: Kopf - und Endiviensalat habe ich z.b. komplett von der Futterliste gestrichen, da meine Schweinchen davon schnell Durchfall bekommen. Am bekömmlichsten ist für sie Eisbergsalat, davon erhalten sie morgens eine kleine Menge.

- Aufgepasst bei Kohlsorten: einige Sorten können zu Gasbildung im Darm führen. Vor allem Schweinchen, die zum ersten Mal Kohl bekommen, sollten langsam daran gewöhnt werden. Neigen Schweinchen häufiger unter Darm- und Magenproblemen, sollte auf Kohl ganz verzichtet werden.
Eigene Erfahrung: ich verfüttere nur Kohlrabi in kleinen Mengen und größeren Zeitabständen. Die Schale entferne ich.

Vitamin-C-haltige-Frischfuttersorten sind z.b. : Paprika, Brokkoli, Grünkohl und Blattspinat (beides nur in kleinen Mengen geben).
Eigene Erfahrung: beliebt sind bei meinen Schweinchen vor allem rote und grüne Paprika. Den Strunk und unreife Stellen bitte immer vorher entfernen. Auch Brokkoli wird gerne genommen. Hierbei sollte man jedoch bei Schweinchen mit Blasenproblemen Vorsicht walten lassen und Brokkoli nicht zu oft geben.

Family-Favoriten:
- Fenchel. Hat einen hohen Vitamin- und Mineralgehalt und hilft bei Magenproblemen.
-Tomaten. Haben zwar einen hohen Säuregehalt, doch bisher hat keiner deswegen gesundheitliche Probleme bekommen. Ich gebe bevorzugt Cherrytomaten. Bei allen anderen Sorten: bitte immer das Grün entfernen, da es giftig für Schweinchen ist!
- Möhren. Sind relativ kalorienreich und gibt es deswegen auch nicht jeden Tag.
- Gurke. Gibt es morgens und gegen Abend, jeweils eine Scheibe. Besonders bei Blasenproblemen empfehlenswert da entwässernd.

Kräuter:
Besonders vitamin- und auch mineralreich sind getrocknete Kräuter, Blüten und Blätter. Als Futterzugabe können wöchentlich etwa 20g getrocknete Kräuter pro Tier gegeben werden. Achtung: zu viele getrocknete Kräuter können zu einer Kalizumüberversorgung führen und z.b Blasenprobleme verschiedenster Art verursachen.

 Unverträglich sind: Zwiebelgewächse (z.B. Porree, Zwiebeln und Schnittlauch), Hülsenfrüchte (Linsen, Erbsen, Bohnen), Kartoffeln, Rettich, Radieschen (außer die Blätter), Steinobst (Kirschen, Pfirsich, Pflaume, Nektarine, Mirabelle etc.), exotische Früchte (z.B. Papaya, Granatapfel, Physalis, Kumquat, Litchi, Mango etc.) und Avocados.




Sonntag, 4. September 2016

1x1 der Meerschweinchenwelt - Folge 2.1: Die richtige Ernährung (Grundlagen)

Im zweiten Teil der Infoserie soll es um die richtige Ernährung der Meerschweinchen gehen. Da dieses Thema sehr umfangreich ist, habe ich es aufgeteilt. Heute geht es um Fertigfutter und Heu.

Früher hielt ich es mit dem Ernährungplan meiner Schweinchen wie mit ihrer damaligen Unterkunft: es war sehr begrenzt und beruhte auf falschem Wissen bzw. der Annahme, die Futtermittelindustrie werde schon wissen, was für die Tiere gut ist. Also bekamen sie neben Frischkost auch das überall erhältliche Trockenfutter, auch Drops und Knabberstangen gehörten dazu. Man meint ja, man tue seinen Schweinchen etwas besonders Gutes damit, möchte sie damit belohnen und verwöhnen.
Ich möchte hier niemanden verurteilen, der seine Schweinchen auf diese Weise ernährt und ich sage auch nicht: Nie mehr Trockenfutter. Aber: Gemüse, Kräuter und frisches Gras sind nicht nur bedeutend billiger, sondern vor allem sehr viel gesünder für das Wohlergehen von Meerschweinchen. Und darum geht es uns doch allen; unseren Schweinchen soll es gut gehen und wir wollen ihre sowieso begrenzte Lebenszeit nicht noch verkürzen, indem wir sie aus falsch verstandener Zuneigung mit Trockenfutter und all dem anderen Fertigkram zustopfen.
DeshalbNicht zur tiergerechten Ernährung zählen  die meisten Snacks, die man im Zoofachhandel kaufen kann. Denn Knabberstangen, Kräcker, Ringe und ähnliche Leckerli enthalten meist Zucker/Melasse, Honig, Getreide und Mais. Diese stärke- und zuckerhaltigen Inhaltsstoffe sind schädlich für die Verdauung und führen zu teils schweren Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes.

Leider war ich damals der ebenfalls sehr falschen Überzeugung, Meerschweinchen bräuchten hartes/getrocknetes Brot, um den Zahnabrieb zu unterstützen. Das ist nicht nur Unsinn, sondern kann auch lebensgefährlich sein, denn: Brot an sich ist für Meerschweinchen sehr schwer verdaulich und kann ebenfalls schädliche Schimmelsporen enthalten. Außerdem dient hartes Brot sowieso nicht der Abnutzung der Backenzähne. Sehr beliebt und gut verträglich sind stattdessen (ungespritze) Äste von Apfel-, Haselnuss- und Birnenbäumen. Ich kann nicht oft genug betonen, dass es hier um die Gesundheit eurer Schweinchen geht. Wenn man sich Meerschweinchen anschafft, muß man sich darüber im Klaren sein, dass man ab sofort Verantwortung für diese kleinen Tierchen hat und dass es nicht damit getan ist, ihnen eine Schale Körnerfutter hinzustellen und Heu zu geben.

Womit wir beim nächsten Punkt sind: das wichtigste Futtermittel ist und bleibt das Heu! Man unterschätzt dessen große Bedeutung für den Verdauungstrakt des Meerschweinchens. Ohne Heu würde das Meerschweinchen unter Verstopfung leiden, denn ein Schweinchen nimmt pro Tag an die 60 -80 Mahlzeiten zu sich, um den Energiehaushalt aufrecht zu erhalten! 
Gutes Heu erkennt man daran:  es sind harte, gelbliche und breite Halme ebenso vorhanden wie zarte, grüne. Es duftet und sieht grün aus. Legt man es neben Stroh, erkennt man einen deutlichen Farbunterschied. Für Meerschweinchen gut geeignet ist der "erste Schnitt", d.h. von der ersten Heuernte des Jahres. Da aber die Ernten jedes Jahr anders ausfallen, muß man logischerweise immer zuerst das Heu sichten und vergleichen.

Die meisten Heusorten, welche im Handel angeboten werden, sagen mir nicht zu; meistens sieht man sofort, dass das Heu nicht frisch ist - man erkennt dann auch während des Auspackens, wie sehr es staubt - außerdem müßte ich bei meinen 6 Schweinchen mehrmals die Woche auf "Heu-Kauf" gehen. Deshalb bestelle ich schon seit längerer Zeit Anfang des Monats über Ebay bei verschiedenen Bauern 16 kg Ballen Heu. Dieser wird per Post in einem Karton zugestellt.

Beim nächsten Mal wird es um Gemüse und Obst gehen. Bei Fragen oder Anregungen könnt ihr mich wie immer hier oder auf meinem "We are Family" Blog über Facebook kontaktieren.



Montag, 15. August 2016

1x1 der Meerschweinchenwelt Folge 1: Die richtige Unterkunft

Einführung
Heutzutage kann man rund um die Uhr Informationen über jedes beliebige Thema einholen. Trotzdem - oder gerade deswegen - sind viele Meerschweinchenliebhaber/Innen verunsichert, was die Haltung insgesamt betrifft. Vielleicht gehört ihr aber auch zu jenen Menschen die glauben, sie wüßten eigentlich genug über Meerschweinchen - so habe ich jedenfalls noch vor 7 Jahren gedacht und ich habe alles falsch gemacht, was man bei der Haltung nur falsch machen kann. Erst als ich 2013 meinen Blog auf Facebook startete und von einigen anderen Haltern kritisiert wurde, begann ich umzudenken und zu lernen. Das Lernen hört nie auf und deshalb betone ich auch immer wieder, dass ich keine Expertin bin und niemanden belehren möchte. Ich gebe nur meine Erfahrungen weiter und freue mich, wenn es anderen Meerschweinchen-Fans ein wenig weiterhilft. Deswegen starte ich heute mit der neuen Reihe "1x1 der Meerschweinchenwelt".



Die richtige Unterkunft

Vorneweg: ich bin grundsätzlich gegen Käfighaltung bei Meerschweinchen. Ihr werdet es kaum glauben, doch in der Anfangszeit von "We are Family" habe ich tatsächlich meine 8 Schweinchen in einem Doppelkäfig gehalten. Sie hatten zwar sehr viel Auslauf den Tag über, doch heute kann ich nur noch den Kopf schütteln über mein damaliges Verhalten. Warum ich so handelte? Ich hatte einfach alte und überholte Haltungsregeln übernommen und dachte, ein Gehege oder dergleichen könnte ich mir mit meinem schmalen Budget nicht leisten. Auch hatte ich anfänglich nur zwei weibliche Schweinchen haben wollen. Ich stellte es mir extrem kompliziert und umständlich vor und glaubte, in meiner Wohnung wäre für ein offenes Gehege auch gar nicht der Platz.
Wie bereits erwähnt, kam die Wende durch meinen Blog und ich begann, mich im Internet über selbstgebaute Gehege zu informieren. Da gibt es natürlich Prachtbauten und beeindruckende Werke zu sehen, lasst euch aber bitte davon nicht entmutigen oder gar einschüchtern, denn wie in vielen anderen Bereichen gibt es auch hier Menschen, die mehr sich selbst und ihre Leistung darstellen wollen, als die Sache an sich.
Ein selbstgebautes Gehege ist kein Hexenwerk und es läßt sich auch mit schmalen Budget verwirklichen! Ich entschied mich jedenfalls für ein sogenanntes Klappgehege:
Für diese Art von Gehege habe ich zehn beschichtete Hartfaserplatten beim Schreiner zuschneiden lassen (Kostenpunkt: rund 20€) und sie mit Gewebeklebeband miteinander verbunden - sie bleiben dadurch beweglich und man kann sie immer wieder anders positionieren. Als Unterlage verwende ich PVC Tischdecken, Manche benützen auch sogenannte Teichfolien. Meerschweinchen lieben Verstecke und gemütliche Ecken: den Einkaufskorb - gefüllt mit Heu - z.b. haben sie sehr geliebt.
Durch meine beiden Umzüge im letzten Jahr ist das Gehege mittlerweile etwas ramponiert und ich plane eine Neu- bzw. Umgestaltung. Ich hoffe, ich konnte euch ein paar Anregungen geben. Bei weiteren Fragen könnt ihr mir gerne direkt unter diesem Artikel Kommentare hinterlassen oder mich über den "We are Family" Facebook-Blog kontaktieren.

Samstag, 6. August 2016

Trauer  - der Verlust der geliebten Tiere



Wer meinen Blog auf Facebook regelmäßig verfolgt weiß, dass ich in diesem Jahr bereits 4 meiner wundervollen Schweinchendamen verloren habe - zuletzt Paula, die am 16. Juli nach kurzer Krankheit verstarb. 
Dieser Artikel will keine Ursachenforschung betreiben - welche Krankheit, welche Behandlung, warum, wieso etc. - sondern die Frage stellen: wie geht man mit der Trauer um das geliebte Tier um? Man weiß, dass Meerschweinchen keine hohe Lebenserwartung haben, doch wenn dieser Tag X dann tatsächlich eintritt, ist es trotzdem ein Schock.

Ich persönlich kann darauf ebenfalls keine richtige Antwort geben; ich habe es noch nicht einmal über die Trauerphase hinaus geschafft, was bei den relativ kurzen Zeitabständen, in denen Punky, Pünktchen, Pamela und Paula verstarben, verständlich sein mag. Jedes Schweinchen war für mich etwas Besonderes: Paula nahm ich im Herbst 2009 zu mir, nachdem ich längere Zeit ohne Meerschweinchen gelebt hatte.Eigentlich wollte ich nur ein weiteres Schweinemädchen zu Paula, doch wie viele wissen - die Geschichte kann man auch hier auf der Homepage ganz am Anfang nachlesen - das zweite Mädchen stellte sich als Böckchen heraus und so wurden Paula und Papa Polly schnell Eltern. Die verstorbene Punky, Pünktchen und auch Pamela kamen also bei mir zu Hause auf die Welt, was eine ganz besondere Bindung schafft. Ich war bei allen Geburten dabei.

Punky, das bildschöne weisse Schweinemädchen mit den riesigen Kulleraugen. Pünktchen, von Anfang an sehr zutraulich mit einem Fell wie ein Wattekugel. Und Pamela, das wunderschöne rote Schweinemädchen, die bekannt dafür war, dass sie allen das Futter klaute. Und nun Paula, mit der diese wunderschöne Geschichte begann. Paula war eine stille, sanftmütige Schönheit, sie kümmerte sich um die anderen immer sehr mütterlich. Als Pamela schwerkrank war, kuschelte sie immer ganz oft mit Paula.

Natürlich bin ich froh, dass diese tollen Schweinchenmädchen ein relativ hohes Alter bei mir erreichen durften und eben bis auf dieses Jahr nie ernsthaft krank waren. In diesem Sinne bin ich gesegnet - wie man überhaupt gesegnet ist, wenn man Tiere hat.

In vielen, vielen Fotos leben Punky, Pünktchen, Pamela und Paula weiter, ich habe mir ein paar besonders schöne Bilder einrahmen lassen. Es gibt keinen Ratschlag, kein Rezept, außer der Hoffnung, dass man sie später irgendwann wiedersehen darf.