Normalerweise nutzen sich die Zähne eines Meerschweinchens auf natürliche Weise ab. Durch verschiedene Ursachen kann es jedoch zu Zahnproblemen kommen, welche eine Menge anderer Probleme nach sich ziehen können.
Hier berichte ich über meine Erfahrungen mit Paulchen ( 6 Jahre alt), der seit ein paar Jahren mehr oder weniger regelmäßig zum Zähne kürzen muß.
Paulchen hatte Ende 2012 einen Abszess am Kiefer, welcher zeitgleich mit zu langen vorderen Schneidezähnen auftrat. Seither müssen seine Zähne gekürzt werden.
Hinweise auf Zahnprobleme bei Meerschweinchen können sein:
- Auffälligkeiten beim Fressen; besonders langsames Fressen, ein nasses Kinn, übertriebenes Kauen wobei trotzdem kaum Nahrung aufgenommen werden kann.
- Gewichtsabnahme
- Aufgasung sowie
- verminderte Ausscheidung von Kot können ebenfalls auf eine Zahnproblematik hinweisen.
Im Laufe der Zeit habe ich unterschiedliche Behandlungsmethoden von Tierärzten kennengelernt. Die ersten Jahre mußten bei Paulchen nur die vorderen Schneidezähne gekürzt werden. Dazu wurde Paulchen auf den Rücken gelegt und der Tierarzt schliff die Zähne ab. Damals war ich noch sehr unerfahren, heute würde ich die Rückenlage nicht mehr zulassen; sie ist für ein Meerschweinchen sehr erschreckend und traumatisierend ergo mit viel Stress verbunden. Das sich die Schweinchen meistens dabei nicht wehren, hat mit der sogenannten "Schockstarre" zu tun und nicht mit Einverständnis, wie leider oft fälschlicherweise angenommen wird.
Die letzten Jahre - bei einer Tierärztin - wurden Paulchen die Zähne dann in normaler Haltung mit einer Zange abgeknipst. Diese Methode birgt zwar die Gefahr, dass Zähne splittern und die Kürzungen nicht exakt eingestellt werden können, jedoch habe ich damit bisher nur gute Erfahrungen gemacht.
Mittlerweile bin ich in eine andere Stadt gezogen und war bisher bei einem Tierarzt, den ich notfallmäßig im Januar aufsuchen mußte. Als ich mich mit Paulchen im Frühjahr zum Zähne kürzen meldete - ich war der Meinung, es sei wieder dringend an der Zeit - überraschte mich der Tierarzt, in dem er mir während der Untersuchung zeigte, dass die vorderen Schneidezähne zwar relativ lang, aber nicht zu lang seien und es tatsächlich noch einen Spielraum dazwischen gab. Er wies darauf hin, dass leider viele Tierärzte vorschnell bei Nagern Zähne kürzen und damit eine tatsächliche Zahnproblematik provozieren.
Ich kam mir ein wenig dumm vor, denn vielleicht hatte ich Paulchen ja völlig unnötig die letzten Jahre zum Zähne kürzen gebracht....Ich einigte mich mit dem Tierarzt, Paulchen weiterhin beim Fressen zu beobachten und somit wurden ihm die Zähne nicht behandelt. es ging auch erstmal alles gut, er fraß normal und unauffällig.
Im Juni jedoch beobachtete ich vermehrt die Symptome, welche ich oben beschrieben habe und machte einen Tierarzttermin aus. Der Tierarzt vermutete das Problem an den Backenzähnen und schlug mir zwei Optionen vor: 1. Er kürzt die vorderen Zähne etwas und man wartet ein paar Tage ab ob es sich damit erledigt hat oder 2. Er legt Paulchen in Narkose und kann dadurch die Backenzähne anschauen und eventuell behandeln.
Ich entschied mich für die erste Option, denn ich bin strikt gegen Narkose bei normalen Zahnbehandlungen, zumindest im Fall von Paulchen. Auch hatte mich meine Tierärztin vor meinem Umzug davor gewarnt, dass viele Tierärzte bei solchen Behandlungen eine Narkose anwenden, welche unnötig sei.
Paulchen wurden also nur minimal die vorderen Zähne gekürzt, ich war nach dem Tierarztbesuch frustriert und erneut verunsichert und wollte noch eine zweite Meinung einholen. Zunächst wartete ich aber noch ein paar Tage ab, weil es nach dem Zähne kürzen meistens etwas braucht, bevor die Schweinchen wieder normal fressen können. Unterdessen fragte ich eine Leserin meines Blogs, welche in der gleichen Stadt lebt, nach ihrem Tierarzt und heute war ich mit Paulchen dort.
Zunächst einmal war der Tierarzt ziemlich entsetzt als er Paulchen's Vorderzähne sah, weil diese vor einer Woche so wenig gekürzt worden waren. Ich berichtete ihm in Kurzform von dem aktuellen Problem und dass ich keine Narkose an Paulchen vornehmen lassen will. Der Tierarzt erklärte sich einverstanden und nach einer Untersuchung des gesamten Mundraums wurde klar, dass es allerhöchste Zeit war, denn: auf der linken Seite wuchsen Paulchen's Backenzähne fast schon an die Zunge heran, auf der rechten Seite schief - kein Wunder also, dass er nicht mehr normal fressen konnte. Als die erste Runde geschafft war, feilte der Tierarzt die Zähne etwas nach und kürzte natürlich auch die vorderen Schneidezähne auf normale Länge.
Er sagt, so aufwendig wie die heutige Behandlung wird es ab sofort nicht mehr werden, da nun die Zähne korrigiert sind und nur aufgepasst werden muß, dass sie in dieser Form bleiben. Deshalb werde ich mit Paulchen in rund 3 Wochen noch einmal zur Nachbehandlung gehen.
Fazit: Man sollte auf sein Bauchgefühl hören und sich nie scheuen, eine zweite Tierarztmeinung einzuholen - gerade im Falle von Meerschweinchen ist es oft sehr schwer, einen kompetenten Arzt zu finden.
Wie immer möchte ich darauf hinweisen, dass ich hier natürlich nur von meinen eigenen Erfahrungen und Überzeugungen sprechen kann.
Paulchen hatte Ende 2012 einen Abszess am Kiefer, welcher zeitgleich mit zu langen vorderen Schneidezähnen auftrat. Seither müssen seine Zähne gekürzt werden.
Hinweise auf Zahnprobleme bei Meerschweinchen können sein:
- Auffälligkeiten beim Fressen; besonders langsames Fressen, ein nasses Kinn, übertriebenes Kauen wobei trotzdem kaum Nahrung aufgenommen werden kann.
- Gewichtsabnahme
- Aufgasung sowie
- verminderte Ausscheidung von Kot können ebenfalls auf eine Zahnproblematik hinweisen.
Im Laufe der Zeit habe ich unterschiedliche Behandlungsmethoden von Tierärzten kennengelernt. Die ersten Jahre mußten bei Paulchen nur die vorderen Schneidezähne gekürzt werden. Dazu wurde Paulchen auf den Rücken gelegt und der Tierarzt schliff die Zähne ab. Damals war ich noch sehr unerfahren, heute würde ich die Rückenlage nicht mehr zulassen; sie ist für ein Meerschweinchen sehr erschreckend und traumatisierend ergo mit viel Stress verbunden. Das sich die Schweinchen meistens dabei nicht wehren, hat mit der sogenannten "Schockstarre" zu tun und nicht mit Einverständnis, wie leider oft fälschlicherweise angenommen wird.
Die letzten Jahre - bei einer Tierärztin - wurden Paulchen die Zähne dann in normaler Haltung mit einer Zange abgeknipst. Diese Methode birgt zwar die Gefahr, dass Zähne splittern und die Kürzungen nicht exakt eingestellt werden können, jedoch habe ich damit bisher nur gute Erfahrungen gemacht.
Mittlerweile bin ich in eine andere Stadt gezogen und war bisher bei einem Tierarzt, den ich notfallmäßig im Januar aufsuchen mußte. Als ich mich mit Paulchen im Frühjahr zum Zähne kürzen meldete - ich war der Meinung, es sei wieder dringend an der Zeit - überraschte mich der Tierarzt, in dem er mir während der Untersuchung zeigte, dass die vorderen Schneidezähne zwar relativ lang, aber nicht zu lang seien und es tatsächlich noch einen Spielraum dazwischen gab. Er wies darauf hin, dass leider viele Tierärzte vorschnell bei Nagern Zähne kürzen und damit eine tatsächliche Zahnproblematik provozieren.
Ich kam mir ein wenig dumm vor, denn vielleicht hatte ich Paulchen ja völlig unnötig die letzten Jahre zum Zähne kürzen gebracht....Ich einigte mich mit dem Tierarzt, Paulchen weiterhin beim Fressen zu beobachten und somit wurden ihm die Zähne nicht behandelt. es ging auch erstmal alles gut, er fraß normal und unauffällig.
Im Juni jedoch beobachtete ich vermehrt die Symptome, welche ich oben beschrieben habe und machte einen Tierarzttermin aus. Der Tierarzt vermutete das Problem an den Backenzähnen und schlug mir zwei Optionen vor: 1. Er kürzt die vorderen Zähne etwas und man wartet ein paar Tage ab ob es sich damit erledigt hat oder 2. Er legt Paulchen in Narkose und kann dadurch die Backenzähne anschauen und eventuell behandeln.
Ich entschied mich für die erste Option, denn ich bin strikt gegen Narkose bei normalen Zahnbehandlungen, zumindest im Fall von Paulchen. Auch hatte mich meine Tierärztin vor meinem Umzug davor gewarnt, dass viele Tierärzte bei solchen Behandlungen eine Narkose anwenden, welche unnötig sei.
Paulchen wurden also nur minimal die vorderen Zähne gekürzt, ich war nach dem Tierarztbesuch frustriert und erneut verunsichert und wollte noch eine zweite Meinung einholen. Zunächst wartete ich aber noch ein paar Tage ab, weil es nach dem Zähne kürzen meistens etwas braucht, bevor die Schweinchen wieder normal fressen können. Unterdessen fragte ich eine Leserin meines Blogs, welche in der gleichen Stadt lebt, nach ihrem Tierarzt und heute war ich mit Paulchen dort.
Zunächst einmal war der Tierarzt ziemlich entsetzt als er Paulchen's Vorderzähne sah, weil diese vor einer Woche so wenig gekürzt worden waren. Ich berichtete ihm in Kurzform von dem aktuellen Problem und dass ich keine Narkose an Paulchen vornehmen lassen will. Der Tierarzt erklärte sich einverstanden und nach einer Untersuchung des gesamten Mundraums wurde klar, dass es allerhöchste Zeit war, denn: auf der linken Seite wuchsen Paulchen's Backenzähne fast schon an die Zunge heran, auf der rechten Seite schief - kein Wunder also, dass er nicht mehr normal fressen konnte. Als die erste Runde geschafft war, feilte der Tierarzt die Zähne etwas nach und kürzte natürlich auch die vorderen Schneidezähne auf normale Länge.
Er sagt, so aufwendig wie die heutige Behandlung wird es ab sofort nicht mehr werden, da nun die Zähne korrigiert sind und nur aufgepasst werden muß, dass sie in dieser Form bleiben. Deshalb werde ich mit Paulchen in rund 3 Wochen noch einmal zur Nachbehandlung gehen.
Fazit: Man sollte auf sein Bauchgefühl hören und sich nie scheuen, eine zweite Tierarztmeinung einzuholen - gerade im Falle von Meerschweinchen ist es oft sehr schwer, einen kompetenten Arzt zu finden.
Wie immer möchte ich darauf hinweisen, dass ich hier natürlich nur von meinen eigenen Erfahrungen und Überzeugungen sprechen kann.
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